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MBCT
Achtsamkeitsbasierte Kognitive Therapie zur
Rückfallprophylaxe bei Depression
MBCT ist die Abkürzung von Mindfulness Based Cognitive
Therapy of Depression und wird im deutschsprachigen Raum
übersetzt mit Achtsamkeitsbasierte Kognitive Therapie
zur Rückfallprophylaxe bei Depression.
Der Kurs basiert auf dem Mindfulness Based Cognitive
Therapy of Depression – Programm, das in Cambridge und
Toronto von den Profn Segal, Zindel V., Williams,J. Mark
G. und Teasdale, John D. entwickelt wurde als
spezifisches Therapieangebot gegen Rückfälle bei
Depressionen.
Rückfallrisiko bei Depressionen
Menschen, die in ihrem Leben bereits eine depressive
Episode erlebt haben, weisen ein erhöhtes Risiko auf,
erneut depressiv zu werden. Bei Personen, welche in
ihrem Leben bereits zwei oder mehr Episoden erfahren
haben, liegt das Rückfallrisiko bei 80-90%.
Während die erste depressive Episode meist in
Zusammenhang mit einem sog. kritischen Lebensereignis
steht (Trennung, Misserfolg, Verlusterfahrung), treten
die weiteren depressiven Episoden meist zunehmend
spontaner auf. Immer kleinere Ereignisse reichen aus, um
einen Einstieg in die Depressionsspirale auszulösen.
Verstimmungen lösen, wie von einem „Autopiloten“
gesteuert, negative Gedanken, Bilder und Erinnerungen
aus und führen zu Rückzug und verstärktem Grübeln. Man
verfängt sich in diesen negativen Geisteszuständen und
verliert den Kontakt mit dem Hier-und-Jetzt.
Die Achtsamkeitsbasierte Kognitive Therapie
ist ein Therapieverfahren, das entwickelt wurde, um
Personen vor einem depressiven Rückfall zu schützen.
Dieses „Achtsamkeitsprogramm“ wurde in Cambridge und
Toronto entwickelt und wird nun am Bezirksspital
Affoltern angeboten.
Bei diesem Programm handelt es sich um ein neues,
nicht-medikamentöses Psychotherapie-Verfahren, das
ehemals depressive Personen vor einem Rückfall schützen
soll. Um das psychische Immunsystem zu stärken werden
praktische Übungen erlernt, welche dann im Alltag
angewandt werden können.
Achtsamkeit
"Achtsamkeit" bezeichnet eine ganz bestimmte Art und
Weise, mit seinen Gedanken und Gefühlen umzugehen. Da
sich bei depressiven Menschen die Gedanken
verselbstständigen und wie von einem "Autopiloten" auf
Einbahnstraßen gelenkt werden, lernt man im
Achtsamkeitsprogramm, aus diesen Gedankenschleifen
auszusteigen und sich ins Hier-und-Jetzt zurückzuholen.
Dieser wache und bewusste Umgang mit sich selbst kann
geschult werden. In der Therapiegruppe erlernen sie
spezielle Übungen, z.B. ihre Aufmerksamkeit auf
bestimmte Weise zu fokussieren und auf ihren Atem zu
lenken - die so genannte "Achtsamkeitspraxis".
Und da "Praxis" von praktizieren: etwas ausüben oder tun
kommt, ist es für die Teilnehmer notwendig, dass sie
diese Übungen in ihren Alltag übernehmen und mindestens
45 Minuten täglich üben.
Dazu erhält jeder Teilnehmer mehrere CD`s mit
Übungsanleitungen und ausführliches schriftliches
Material zum Nacharbeiten der Sitzungen.
Das Programm
beinhaltet neben den speziellen Übungen
(Atem-Meditationen und achtsame Körper-Übungen)
grundlegende Informationen zum Thema Depressionen und
Übungen der kognitiven Verhaltenstherapie, die die
Verbindung zwischen Denken und Fühlen hervorheben.
Zielgruppe
Das Programm richtet sich an Personen, die bereits
mehrere depressive Episoden erlebt haben, derzeit jedoch
nicht depressiv sind.
Rahmenbedingungen der Achtsamkeitstherapiegruppe
Pro Gruppe können maximal zehn Personen teilnehmen. Es
finden insgesamt acht Sitzungen à 120 Minuten statt,
jeweils einmal in der Woche. Zusätzlich gibt es einen so
genannten Tag der Achtsamkeit.
Die Gruppe wird von einer im Bereich der
Achtsamkeitstherapie erfahrenen Psychotherapeutin
geleitet.
Forschung
Erste wissenschaftliche Studien lassen darauf
schliessen, dass die achtsamkeitsbasierte kognitive
Therapie eine wirkungsvolle Methode ist, das
Rückfallrisiko bei Patientinnen und Patienten mit drei
oder mehr vorangegangenen depressiven Episoden zu
reduzieren.
Prospekt
als PDF zum runterladen |
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